Müllingsen von oben

Unser Dorf

Früher und Heute

altes Fotoalbum und alte Ansichtskarte

Müllingsen

Müllingsen ist eines der ältesten Dörfer der Oberbörde. Im Westfälischen Urkundenbuch wird der Ort im Jahre 1257 mit Mulinchusen angegeben. Darin versteckt sich die sächsische Siedlungsendung ...ing, sodass man davon ausgehen kann, dass schon vor dem Jahr 700 hier eine Siedlung gestanden hat.

Karte von 1825 (Ausschnitt)

Karte von 1825 (Ausschnitt)

Text aus 2009

Zurzeit gibt es hier 380 Einwohner. Das Dorf war und ist geprägt von der Landwirtschaft. Heute gibt es allerdings nur noch drei Höfe, die aktiv bewirtschaftet sind. In früheren Jahren betrieben mehrere Handwerker hier ihr Geschäft. Es gab z.B. vier Schmieden, eine Schäferei, einen Stellmacher mit Schreinerei, der auch Bestattungen vor nahm, dazu Sattler, Schuhmacher, Schneider, Baugeschäfte und Lebensmittelhändler. Es gab auch eine Poststelle im Dorf und eine Gastwirtschaft mit einem Saal für 150 Personen und einer Bühne.

Heute gibt es nur noch eine Schreinerei, einen Malermeister und ein Steuerbüro. Früher hatte Müllingsen eine Schule, die auch von Kindern aus Elfsen, Hiddingsen, Lendringsen sowie Bergede besucht wurde. Noch heute bestehen drei alte Schulgebäude, zwei sind zu Wohnhäusern umgebaut worden, in dem anderen ist nun der Kindergarten. Vom Feuerwehrgerätehaus läutet heute noch 3 mal täglich die Dorfglocke von 1911.

Gleich in der Nachbarschaft steht das Kriegerdenkmal, das an die gefallenen Söhne beider Weltkriege erinnert.

Einzigartig sind die beiden herrlichen Linden auf dem Dorffriedhof, wahrscheinlich über 300 Jahre alt.

Der Schützenverein Müllingsen prägt das Dorfleben, er feierte 2009 sein 175-jähriges Bestehen. Bei festlichen Anlässen wird er musikalisch stark vom Tambourcorps der Freiwilligen Feuerwehr Müllingsen unterstützt.

Die Schützen sind stolz auf ihren "Krönungsstein" an der Schützenhalle. Er wurde mitten im Dorf bei Erdarbeiten gefunden. Es ist ein massiger Granit-Findling aus der Eiszeit und wiegt wohl etwa 7 Tonnen.

Sehr rege ist auch die Freiwillige Feuerwehr mit dem Tambourcorps. Beide bestehen im Jahre 2011 einhundert Jahre! Der Sportverein "Grün-Weiß Müllingsen" kann 2010 auf 50 Jahre Vereinsleben zurückblicken. Weitere Vereine in Müllingsen: Kriegerverein, Frauenverein, Landfrauenverein, Landwirtschaftlicher Ortsverein, Jagdgenossenschaft. Bis vor wenigen Jahren gab es noch eine Landjugendgruppe.

Mitten im Dorf befindet sich Europas größtes Englisch-Lern-Theater "White Horse".

Text: Klaus Kurowski/Günter Podella

 

Ziegelei im 19. Jahrhundert

Am südlichsten Zipfel von Müllingsen, am Ende der Landwehr, liegt die kleine Ortschaft Vogelsang. Diese kleine Ortschaft wird durch den Kressweg, einer früheren Grenze zwischen der Mark Brandenburg und dem Fürstentum Kurköln, geteilt.

Die in der Ortschaft Vogelsang nördlich vom Kressweg gelegenen Häuser (6) gehören zu Müllingsen und der südliche Teil (3) zu Echtrop. Der Kressweg  ist hier auch heute noch eine Grenze zwischen der Gemeinde Möhnesee und der Stadt Soest.

Der Name Vogelsang ist erst im 19. Jahrhundert entstanden und rührt offensichtlich von dem ehemaligen Grundstückseigentümer Vogelsänger, einem Schreiner aus Bergede.

1849 kaufte August Böke genannt Bunte aus Brake bei Detmold, dem Schreiner Vogelsänger 5 Morgen Ackerland ab und errichtete dort eine Ziegelei.

Die noch fehlende Unterkunft wurde vorerst durch eine Scheune ersetzt, in der Herr Böke mit seiner Familie und seinen Arbeitern den Sommer über wohnen konnte.

Die Tätigkeiten in der Ziegelei erstreckten sich nur über den Sommer, so dass er mit seiner Familie und den Ziegeleiarbeitern zum Winter immer wieder zurück in seine Heimat fuhr. 1857 errichtete er ein Wohnhaus am Vogelsang für sich und seine Familie. 

1899 wurden weitere Häuser gebaut, ein Haus für seinen Bruder Heinrich Böke, welches später von der Familie Kramer erworben wurde und ebenso 1899 erbaut das Haus Richter/Ellerkamp/Reinecke.

Alle damaligen Bewohner arbeiteten in der Ziegelei. Im Laufe des ersten Weltkrieges waren die Grundstücke mitlerweile ausgeziegelt, ein Neuerwerb von Grund und Boden war zu teuer und somit wurde die Ziegelei aufgegeben.

Die Müllingser Straßen

und hier das Radwegenetz mit Müllingsen und seinen Nachbarorten.

Im Norden unseres Dorfes Müllingsen, liegt die Autobahn (A44), die als Ost/West- oder West/Ost Achse, auch die Müllingser Flur durchquert.

Die Ost/West Achse im Süden der Müllingser Flur, ist der "Kressweg", der auch gleichzeitig immer noch ein Grenzweg ist. Von dort führt die "Landwehr" (frühere Grenzsicherung) zum Dorf am Friedhof vorbei.

Hier "Am Friedhof" geht es weiter runter zu unserem Dorf Müllingsen.

"In den Gärten", am Anfang des Dorfes.  Hier waren die Gärten von einigen Dorfbewohnern und in denen früher noch gegärtnert wurde.

Mitten im Dorf, auf der Höhe „Alter Glockenweg“ ist rechts im Bild, das 1. alte Feuerwehrhaus, welches an der Straßen "Landwehr" steht, ...

... zwischen den Straßen "In der Twiete" links und "Im Grund" rechts.

Alter Glockenweg,  "Im Grund" und "Landwehr", treffen am City ...

... auf die Bördenstraße. Hier in des Dorfes Mitte ist ein Platz, der von den Müllingsern „Am City“ genannt wird, wo ein Buchhäuschen steht.

In City Nähe die "Schmale Trift", hier am 2. alten Feuerwehrhaus und im Hintergrund unsere 1. alte Schule (Fachwerkhaus).

Längst der "Bördenstraße", der "Stockumer Weg". Dieser führt allerdings nicht direkt nach Stockum, aber die Richtung stimmt.

Im Dreieck die Bördenstraße, Stockumer Weg und "Im Grünen Winkel".

Die "Bördenstraße (K5)" ist neben dem "Kressweg" im Süden und die "A44" im Norden, als die 3. Ost/West- oder West/Ost Achse zu sehen und zieht sich, auf ca. 1.000 m, als Ader längst mitten durchs Dorf.

Die "Niederbergheimer Straße (K77)" ist eine in [1861 angelegte Kunststaße nach Niederbergheim], so zu lesen, oben am Straßenschild.

Die jüngste Straße in Müllingsen: "Auf den langen Rücken".

Die "Bördenstraße" und die "Niederbergheimer Sraße" kreuzen sich.

Zurück in die Bördenstraße dorfeinwärts, "Auf dem Bühl", ...

... weiter Richtung Dorfmitte, der "Kirchweg" am Ehrenmal ...

und zum Schluß und am Ende des Dorfes Müllingsen, der "Talweg".

PS.: ... wobei die "Bördenstraße" aber hier noch nicht zu Ende ist.

Bördenstraße

Bördenstrasse

Bördenstraße

Bördenstrasse

Bördenstraße

Bördenstrasse